Juli-Blues und August-Start: Wenn das Radfahren zur Geduldsprobe wird
Der Juli ist vorbei, und wenn ich ehrlich bin, war er radfahrtechnisch eher ein Reinfall. Gerade einmal 283 Kilometer habe ich in den ganzen vier Wochen geschafft – eine Zahl, die weit hinter meinen Erwartungen und Zielen zurückbleibt. Die Konstanz, die ich mir so sehr wünsche, war einfach nicht da. Erst kam mir die Arbeit dazwischen, mit langen Tagen und wenig Zeit, aufs Rad zu steigen. Und als ob das nicht genug wäre, meldete sich dann auch noch mein Körper, das jede Motivation, in die Pedale zu treten, im Keim erstickte.
Es ist frustrierend, wenn ich mir vorgenommen habe, dranzubleiben, und das Leben mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Die kurzen Lichtblicke, in denen ich mich aufraffen konnte, waren schnell wieder von Unterbrechungen überschattet. Ein paar Tage gute Touren, dann wieder eine Woche Stillstand. Das zehrt nicht nur an der körperlichen Fitness, sondern auch an der mentalen Stärke. Ich fange an, mich selbst zu hinterfragen, ob ich überhaupt noch in Form komme oder ob der Rückstand mittlerweile zu groß ist.
Und der August? Nun, der hat leider nahtlos da angeknüpft, wo der Juli aufgehört hat. Der Start war ebenso schleppend, und die anfängliche Hoffnung auf einen Neuanfang wurde schnell von der Realität eingeholt. Es fühlt sich an, als würde ich in einem Teufelskreis stecken: Weniger Radfahren führt zu schlechterer Form, was wiederum die Motivation senkt, überhaupt zu starten.
Doch trotz des Frustes weiß ich, dass Aufgeben keine Option ist. Jeder Radfahrer kennt diese Phasen, in denen es einfach nicht läuft. Es sind die Momente, in denen man lernt, geduldig zu sein und den Blick nach vorne zu richten. Vielleicht muss ich meine Erwartungen für den Moment etwas herunterschrauben und mich auf kleinere, erreichbare Ziele konzentrieren. Auch kurze Touren sind besser als gar keine, und jeder Kilometer zählt, um wieder in den Rhythmus zu finden.
Ich werde versuchen, flexibler zu sein und die Fahrten in meinen Alltag zu integrieren, wann immer es geht – auch wenn es nur eine kurze Runde nach Feierabend ist. Und vor allem werde ich auf meinen Körper hören und ihm die nötige Erholung gönnen, wenn er angeschlagen ist. Denn nur ein gesunder Körper kann auch Leistung bringen.
Der Juli mag enttäuschend gewesen sein, und der August hat nicht ideal begonnen. Aber die Saison ist noch lang, und ich bin fest entschlossen, diese Durststrecke zu überwinden. Es geht nicht immer darum, Rekorde zu brechen, sondern darum, dranzubleiben und die Freude am Radfahren nicht zu verlieren. Manchmal ist der größte Erfolg, einfach weiterzumachen, auch wenn es schwerfällt.