Was ist aus Edward Snowden geworden?
Edward Snowden, geboren 1983 in North Carolina, USA, wurde 2013 weltweit bekannt als Whistleblower. Als ehemaliger Mitarbeiter der National Security Agency (NSA) und Auftragnehmer für Unternehmen wie Booz Allen Hamilton, leakte er Tausende geheimer Dokumente an Journalisten. Diese enthüllten umfangreiche Überwachungsprogramme der US-Regierung, die Millionen von Menschen, einschließlich US-Bürger, ohne richterlichen Beschluss abhörten und Daten sammelten. Snowden sah darin einen Verstoß gegen die Verfassung und die Privatsphäre. Seine Enthüllungen lösten eine globale Debatte über Datenschutz und staatliche Überwachung aus.
Der Fluchtweg und Exil in Russland
Nach den Leaks floh Snowden im Mai 2013 nach Hongkong, wo er die Dokumente an Journalisten wie Glenn Greenwald und Laura Poitras übergab. Die US-Regierung erhob Anklage gegen ihn wegen Diebstahls von Regierungseigentum und Verletzung des Espionage Act von 1917, Straftaten, die jeweils bis zu zehn Jahre Haft nach sich ziehen könnten. Snowden reiste weiter nach Russland, wo er Asyl beantragte. Zunächst erhielt er 2013 eine vorläufige Aufenthaltserlaubnis, die 2020 in eine dauerhafte umgewandelt wurde. Im September 2022 wurde ihm die russische Staatsbürgerschaft verliehen, was eine Auslieferung an die USA unmöglich macht. Snowden lebt seither in Moskau und hat betont, dass er kein russischer Spion sei, sondern Russland als sicheren Hafen gewählt habe, um einer unfairen Verfolgung in den USA zu entgehen. Er hat auch russische Pässe erhalten und schwört, dass er keine Geheimnisse an Russland weitergegeben hat.
Trotz seines Exils hat Snowden keine Reue gezeigt. In einem Interview zum 10-Jahres-Jubiläum seiner Enthüllungen im Jahr 2023 sagte er: „Ich habe keine Reue.“ Er argumentiert, dass seine Handlungen positive Veränderungen bewirkt haben, wie die Einführung von End-to-End-Verschlüsselung durch Tech-Unternehmen, die zuvor von den Enthüllungen peinlich berührt waren. Allerdings warnt er, dass die Überwachungstechnologien heute, mit KI und Algorithmen, weitaus invasiver seien als 2013: „Das war Kinderkram im Vergleich zu heute.“
Persönliches Leben und Familie
Snowden ist seit 2017 mit seiner langjährigen Partnerin Lindsay Mills verheiratet, die ihm nach Russland folgte. Das Paar hat zwei Söhne: Der erste wurde 2020 geboren, der zweite vor September 2022. Snowden hat in Posts auf X (ehemals Twitter) von seinem Familienleben berichtet, etwa als er 2022 schrieb: „With two kids under two, it feels like […] for them.“ Aufgrund seiner Familie hat er seinen öffentlichen Auftritt in den letzten Jahren reduziert, um mehr Privatsphäre zu wahren. Dennoch bleibt er aktiv und verdient Geld durch virtuelle Vorträge, allein zwischen 2015 und 2020 verdiente er über 1,2 Millionen Dollar aus 67 Auftritten, und es gab Erwähnungen von Honoraren im Februar 2025.
Berufliche Aktivitäten und Advocacy
Beruflich ist Snowden seit 2016 Präsident der Freedom of the Press Foundation, einer Non-Profit-Organisation in San Francisco, die Journalisten vor Hacking und staatlicher Überwachung schützt. Zusätzlich arbeitet er bei einem nicht genannten russischen IT-Unternehmen. Er hält regelmäßig virtuelle Reden, etwa auf Konferenzen wie der NEAR Redacted in Bangkok (November 2024) oder der SuperAI Conference. Snowden ist ein scharfer Kritiker von Überwachung und Technologie-Missbrauch. In Posts aus 2024 warnte er vor einer „Tyrannei der Mittelmäßigkeit“ durch das Internet, das Exzellenz unterdrücke, und kritisierte Israels Einsatz explodierender Pager in Libanon als „Verbrechen“, das Zivilisten gefährde und mehr Feinde schaffe. Er kommentierte auch Tech-Themen wie Nvidias GPUs (Januar 2025) und prognostizierte eine „Revolution“ durch sinkendes Vertrauen in Institutionen, die durch Algorithmen ersetzt werden könnten.
Politische Kontroversen und rechtliche Situation
Snowden bleibt ein polarisierendes Figur. In den USA wird er von manchen als Held gefeiert, etwa von Senator Bernie Sanders, der 2013 schrieb: „Love him or hate him, we all owe Snowden our thanks for forcing upon the nation an important debate.“ Andere, wie ehemaliger NSA-Direktor Keith Alexander, nennen ihn einen Verräter. Im Januar 2025 wurde Snowden in der Bestätigungsanhörung von Tulsi Gabbard für den Posten der Director of National Intelligence thematisiert. Gabbard weigerte sich, ihn als Verräter zu bezeichnen, was zu hitzigen Debatten führte. Snowden reagierte auf X: „If you're more upset at the whistleblower than you are at the lawbreaking they revealed, you're not in a position to be questioning anybody's judgment.“ Er betonte, dass Gerichte seit zehn Jahren urteilen, die NSA habe Gesetze gebrochen.
Rechtlich ist Snowden in den USA angeklagt; eine Zivilklage aus 2019 verpflichtet ihn, über 5,2 Millionen Dollar aus Buchverkäufen („Permanent Record“) und Reden an die US-Regierung abzugeben. Präsident Trump erwog 2020 eine Begnadigung, doch es kam nicht dazu. Snowden plädiert für eine Rückkehr, aber nur unter fairen Bedingungen.
Ausblick: Ein Leben im Exil
Stand August 2025 lebt Snowden weiterhin in Russland, engagiert sich für Datenschutz und kritisiert globale Überwachung. Seine Enthüllungen haben Gesetze verändert, wie die Reform des USA Freedom Act, der Massenüberwachung einschränkte. Dennoch bleibt er ein Symbol für den Konflikt zwischen Sicherheit und Freiheit. Snowden selbst sieht seine Arbeit als fortlaufend: „Wir müssen unser Leben lang daran arbeiten und das unserer Kinder auch. Ob er je in die USA zurückkehrt, hängt von politischen Entwicklungen ab, doch er wirkt entschlossen, seine Botschaft weiterzutragen.
Fazit
Man kann die Sache so oder so sehen, was fehlt ist die öffentliche und Transparente Aufarbeitung der Vorfälle so wie staatlich unabhängige Meldestellen.