Zurück zu Ubuntu: Mein 6-Wochen Experiment mit Xubuntu
Nach sechs intensiven Wochen mit Xubuntu bin ich zu einer klaren Erkenntnis gekommen: Manchmal ist das Altbekannte doch das Beste. Hier teile ich meine ehrlichen Erfahrungen mit dir, warum ich letztendlich wieder zu Ubuntu 24.04 LTS zurückgekehrt bin.
Was ist Xubuntu eigentlich?
Falls du es noch nicht kennst: Xubuntu ist ein Community-Derivat von Ubuntu, das offiziell unterstützt wird. Der Hauptunterschied liegt in der Desktop-Umgebung – während Ubuntu auf GNOME setzt, verwendet Xubuntu die XFCE-Oberfläche. Das verspricht mehr Anpassungsmöglichkeiten und einen geringeren Ressourcenverbrauch.
Installation: Einfach, aber spartanisch
Die Installation verlief genauso reibungslos wie bei Ubuntu selbst. Hier gibt es definitiv keine Nachteile. Was mich jedoch überrascht hat: Bei der Minimal-Installation bekommst du wirklich nur das absolute Minimum. Während Ubuntu auch bei der schlanken Installation noch einen vernünftigen Browser und grundlegende Tools mitbringt, lässt dich Xubuntu ziemlich im Regen stehen. Browser? Fehlanzeige. Vernünftiger Editor? Musst du selbst nachinstallieren.
Das mag für erfahrene Nutzer ein Vorteil sein, die ihre System komplett selbst konfigurieren wollen. Für den durchschnittlichen User bedeutet es jedoch erst einmal eine Menge Nacharbeit.
XFCE: Flexibel, aber auch überfordernd
Hier zeigt Xubuntu seine größte Stärke – und zugleich seine größte Schwäche. Das Fenstermanagement mit XFCE ist fantastisch flexibel. Du kannst praktisch jeden Aspekt deiner Desktop-Umgebung anpassen, Panels verschieben, Shortcuts definieren und das System wirklich zu deinem eigenen machen. Im Vergleich zu Ubuntus GNOME-Oberfläche fühlst du dich wie ein Konstrukteur statt wie ein Benutzer.
Das Problem? Diese Flexibilität kann schnell überwältigend werden. Was bei Ubuntu "einfach funktioniert", musst du bei Xubuntu oft erst konfigurieren. Für Anfänger kann das definitiv zu viel des Guten sein.
Paketverwaltung: Funktional, aber altbacken
Hier wird der Unterschied zwischen Community-Projekt und professioneller Entwicklung deutlich spürbar. Die Aktualisierungen und die Installation neuer Anwendungen fühlen sich über die traditionelle Paketverwaltung einfach altbacken an. Ubuntu hat hier mit seinem Software Center und den moderneren Ansätzen wie Snap-Paketen deutlich intuitivere Lösungen entwickelt.
Es funktioniert alles einwandfrei, keine Frage. Aber es fühlt sich eben an wie ein Schritt zurück in die Vergangenheit.
Übersetzungen: Ein echter Schwachpunkt
Was mich besonders gestört hat: die unvollständigen Übersetzungen. Während Ubuntu eine durchgängig gute deutsche Lokalisierung bietet, springt bei Xubuntu die Sprache ständig zwischen Deutsch und Englisch hin und her. Das mag ein Detail sein, aber es stört den Workflow erheblich und vermittelt den Eindruck eines unfertigen Systems.
Mein Fazit nach 6 Wochen
Am Ende bin ich zu meinem gewohnten Ubuntu 24.04 LTS zurückgekehrt – und das fühlt sich einfach richtig an. Ubuntu bietet mir die perfekte Balance aus Benutzerfreundlichkeit, moderner Oberfläche und durchdachten Standardeinstellungen.
Xubuntu ist nicht schlecht – im Gegenteil. Für Power-User, die absolute Kontrolle über ihr System wollen und keine Scheu vor Konfigurationsarbeit haben, ist es eine ausgezeichnete Wahl. Aber für meinen Alltag brauche ich ein System, das einfach funktioniert, ohne dass ich ständig daran herumbasteln muss.
Ubuntu 24.04 LTS gibt mir genau das: Ein ausgereiftes, gut übersetzes System mit moderner Oberfläche und intuitiver Bedienung. Nach sechs Wochen Experiment kann ich sagen: Manchmal ist bewährt einfach besser als neu.
Meine Empfehlung: Wenn du neugierig auf Xubuntu bist, probier es gerne aus. Aber sei dir bewusst, dass du mehr Zeit in die Konfiguration investieren musst. Für die meisten Nutzer bleibt Ubuntu die bessere Wahl – und das völlig zu Recht.